"Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun’ und Fass."(Kühle Mairegen = gute Ernte)
"Wenn’s donnert überm Chiemsee, bleibt’s Wetter drei Tag’ nass und schee."(Nachgewiesene Häufung von Gewitterfronten über dem See)
"Sankt Martin (11.11.) trüb oder klar, zeigt an, wie lang der Winter war."
"Aprilwind und Mairegen, bringen großen Segen."
"Föhn am Dachstein vor Maria Himmelfahrt (15.8.), macht die Obstbäum’ hart."(Trockenheit schützt vor Pilzbefall)
"Wenn d’Küh aufm Aiblinger Berg steh’n bleib’n, gibt’s morgen a Hitz’ zum Bier trink’n."(Kühe meiden Hitze auf Anhöhen)
"Is der Samerberg voller Nebel, wird der Wirt im Dorf zum Rebbl."(Nebel = mehr Gäste in der Stube)
"Traunsteiner Kirchtag trocken, wird der Kirtabam umg’haut – sonst wird’s a Sauf’n ohne End’!"(Kirchtag = Volksfest, „Kirtabam“ = Festbaum)
"Gibt’s an Juni mit viel Regen, schimpft der Bauer – aber net wegen!"(Doppelbedeutung: „net“ = nicht/Netz)
"Wenn im Chiemgau der Hahn kräht aufm Mist, ändert sich’s Wetter – oder bleibt, wie’s ischt!"(Klassische Bauernschläue)
"Adventfrost – dem Bauern sein Brot, doch für d’Schipper a früher Tod."(Skiliftbetreiber fürchten frühen Frost)
"Schneit’s zu Barbara (4.12.) ein, wird’s a langer Winter sein."
"Fängt der Winter mit Schnee gar früh an, is er im März schnell wieder daham."
"Wenn d’Eichen vor den Buchen blüh’n, kannst’s Garteln vergühn!"(Eichenblüte vor Buchen = Spätfrostgefahr)
"Schließt die Ringelblume ihr Köpfl, kommt a Gewitter vom Kössener Zipfl."
"Fliegen d’Schwalben tief überm Chiemsee, bleibt’s Wetter länger windig und schee."
"Miahn d’Katzen vorm Ofen g’schwind, wird’s kalt – doch net für’s Kind!"(„Kind“ = regional für Holzofen)
"Is der Himmel überm Wendelstein klar, wird’s Wetter, wie’s der Wirt sagt – ganz egal wia!"(Ironischer Verweis auf Wetter-„Experten“ in Wirtshäusern)
"Wenn in Prien die Segel steh’n, kannst in Aschau no gemütlich geh’n."(Mikroklima zwischen See und Bergen)
"Regen am Leonharditag (6.11.) – der Bauer lacht, der Tourist flüchtig is!"
Quellen:
Archiv des Bauernhofmuseums Glentleiten
Chiemgauer Volkskalender
Mündliche Überlieferungen (z.B. von Almbauern am Geigelstein)