Streuobstwiesen

Streuobstbaum - Streuobstgarten - sei dabei!
Als Gartenbauverein beteiligen wir uns gerne an diesem Programm! Wir bieten unseren Mitgliedern und Interessenten die Möglichkeit, an diesem Förderprogramm teilzunehmen!

Welche Kriterien sind für die Förderfähigkeit Voraussetzung?

Gefördert wird der Erwerb von Streuobstbäumen, die in Bayern gepflanzt werden.    

  • Förderfähig sind Kernobst (Apfel und Birne) und Steinobst (Pflaume und Kirsche). 
  • Weitere förderfähige Arten sind beispielsweise Walnuss, Quitte, Maulbeere, Esskastanie und Wildobstarten, Vogelkirsche, Holz-Apfel, Wild-Birne, Eberesche, Speierling, Elsbeere.  

Nähere Informationen bei Hans Bernauer und Anneliese Burggraf.
Bestellschluss: Ende April 2025

Streuobstwiesen sind in Oberbayern ein wertvolles Naturerbe und spielen eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt, den Naturschutz und die regionale Landwirtschaft. Hier sind einige interessante Fakten und Aspekte zu Streuobstwiesen in dieser Region:

1. Bedeutung für die Biodiversität

Streuobstwiesen bieten Lebensräume für viele seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Besonders Vögel, Insekten und Kleintiere profitieren von der Vielzahl an Bäumen und der offenen Fläche. In Oberbayern sind Streuobstwiesen daher nicht nur für die Obstproduktion von Bedeutung, sondern auch als Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und viele Vogelarten wie den Steinkauz, die Heidelerche oder verschiedene Spechtarten.

2. Traditionelle Obstbaumarten

In Oberbayern sind viele Streuobstwiesen mit alten, regionalen Obstbaumarten bepflanzt. Zu den traditionellen Apfel- und Birnensorten gehören der „Schwabenapfel“, die „Lederer Birne“ oder der „Alte Landauer“. Diese Sorten sind nicht nur geschmacklich sehr gefragt, sondern haben auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den regionalen Witterungsbedingungen und Krankheiten.

3. Ökologische Vorteile

Streuobstwiesen bieten zahlreiche ökologische Vorteile:

  • Bodenfruchtbarkeit: Die Bäume binden CO2 und tragen durch ihren Rückschnitt und das Laub zur Bodenfruchtbarkeit bei. Sie fördern das Wachstum von Gräsern und Wildpflanzen.
  • Wasserspeicherung: Die Bäume helfen dabei, Wasser im Boden zu speichern und schützen so vor Erosion.
  • Klimafunktion: Streuobstwiesen wirken als Kohlenstoffspeicher und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei.

4. Landwirtschaftliche Nutzung

Früher war die Obsternte aus den Streuobstwiesen eine bedeutende Einkommensquelle für die landwirtschaftlichen Betriebe. Auch heute noch wird in vielen Teilen Oberbayerns Obst aus Streuobstwiesen verarbeitet – zu Apfelsaft, Marmelade, Most oder auch als Tafelobst. Die Pflege von Streuobstwiesen erfordert jedoch viel Handarbeit, was die Fläche in der modernen Landwirtschaft zunehmend weniger rentabel macht.

5. Pflege und Erhalt von Streuobstwiesen

Die Pflege einer Streuobstwiese erfordert regelmäßige Pflege, wie den Schnitt der Bäume, das Entfernen von Unkraut und das Überprüfen der Baumgesundheit. Ein häufiger Rückschnitt im Winter oder Frühjahr sorgt dafür, dass die Bäume gesund bleiben und eine gute Obsternte liefern. Doch auch die Biodiversität profitiert von der Pflege, da die Flächen offengehalten werden, sodass Vögel und Insekten Platz finden.

6. Förderprogramme und Schutzmaßnahmen

In Oberbayern gibt es verschiedene Förderprogramme und Schutzmaßnahmen, um die Pflege und den Erhalt von Streuobstwiesen zu unterstützen. Viele Streuobstwiesen sind heute als „Naturdenkmäler“ oder als Teil von Landschaftsschutzgebieten ausgewiesen, was eine besondere Bedeutung für den Erhalt dieser Kulturlandschaften unterstreicht. Landwirte und Hobbygärtner erhalten häufig Fördergelder für die Pflege alter Obstbaumalleen und Streuobstwiesen.

7. Nutzung für Erholung und Bildung

Streuobstwiesen bieten auch Erholungsmöglichkeiten und sind beliebte Ausflugsziele für Wanderer und Naturfreunde. Zudem gibt es immer mehr Initiativen, die Streuobstwiesen als Bildungsprojekte nutzen, um Kindern und Erwachsenen die Bedeutung dieser Landschaftsformen näherzubringen. Zum Beispiel gibt es in Oberbayern Programme, bei denen man mehr über Obstbaumarten, die Pflege von Streuobstwiesen oder die Herstellung von Apfelsaft lernen kann.

8. Ökonomischer Wert

Streuobstwiesen können eine nachhaltige Einkommensquelle für die lokale Landwirtschaft sein, vor allem in Form von Direktvermarktung (z.B. frisches Obst, Apfelsaft, Most, Obstbrände). Zudem bieten Streuobstwiesen eine Quelle für regionales Handwerk, da Holz von alten Obstbäumen in der Möbelherstellung oder für Brennholz verwendet wird.

Fazit

Streuobstwiesen in Oberbayern sind nicht nur eine wunderbare kulturelle Landschaft, sondern auch ein wichtiges ökologisches Element. Sie tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, bieten viele ökologische Vorteile und bieten zudem einen wirtschaftlichen Nutzen für die Region. Um die Wiesen für zukünftige Generationen zu erhalten, ist jedoch eine kontinuierliche Pflege notwendig. Die Kombination aus Tradition, Natur- und Artenschutz sowie regionaler Nutzung macht Streuobstwiesen zu einem wertvollen Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft.