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Bestellschluss: Ende April 2025
Streuobstwiesen sind in Oberbayern ein wertvolles Naturerbe und spielen eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt, den Naturschutz und die regionale Landwirtschaft. Hier sind einige interessante Fakten und Aspekte zu Streuobstwiesen in dieser Region:
Streuobstwiesen bieten Lebensräume für viele seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Besonders Vögel, Insekten und Kleintiere profitieren von der Vielzahl an Bäumen und der offenen Fläche. In Oberbayern sind Streuobstwiesen daher nicht nur für die Obstproduktion von Bedeutung, sondern auch als Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und viele Vogelarten wie den Steinkauz, die Heidelerche oder verschiedene Spechtarten.
In Oberbayern sind viele Streuobstwiesen mit alten, regionalen Obstbaumarten bepflanzt. Zu den traditionellen Apfel- und Birnensorten gehören der „Schwabenapfel“, die „Lederer Birne“ oder der „Alte Landauer“. Diese Sorten sind nicht nur geschmacklich sehr gefragt, sondern haben auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber den regionalen Witterungsbedingungen und Krankheiten.
Streuobstwiesen bieten zahlreiche ökologische Vorteile:
Früher war die Obsternte aus den Streuobstwiesen eine bedeutende Einkommensquelle für die landwirtschaftlichen Betriebe. Auch heute noch wird in vielen Teilen Oberbayerns Obst aus Streuobstwiesen verarbeitet – zu Apfelsaft, Marmelade, Most oder auch als Tafelobst. Die Pflege von Streuobstwiesen erfordert jedoch viel Handarbeit, was die Fläche in der modernen Landwirtschaft zunehmend weniger rentabel macht.
Die Pflege einer Streuobstwiese erfordert regelmäßige Pflege, wie den Schnitt der Bäume, das Entfernen von Unkraut und das Überprüfen der Baumgesundheit. Ein häufiger Rückschnitt im Winter oder Frühjahr sorgt dafür, dass die Bäume gesund bleiben und eine gute Obsternte liefern. Doch auch die Biodiversität profitiert von der Pflege, da die Flächen offengehalten werden, sodass Vögel und Insekten Platz finden.
In Oberbayern gibt es verschiedene Förderprogramme und Schutzmaßnahmen, um die Pflege und den Erhalt von Streuobstwiesen zu unterstützen. Viele Streuobstwiesen sind heute als „Naturdenkmäler“ oder als Teil von Landschaftsschutzgebieten ausgewiesen, was eine besondere Bedeutung für den Erhalt dieser Kulturlandschaften unterstreicht. Landwirte und Hobbygärtner erhalten häufig Fördergelder für die Pflege alter Obstbaumalleen und Streuobstwiesen.
Streuobstwiesen bieten auch Erholungsmöglichkeiten und sind beliebte Ausflugsziele für Wanderer und Naturfreunde. Zudem gibt es immer mehr Initiativen, die Streuobstwiesen als Bildungsprojekte nutzen, um Kindern und Erwachsenen die Bedeutung dieser Landschaftsformen näherzubringen. Zum Beispiel gibt es in Oberbayern Programme, bei denen man mehr über Obstbaumarten, die Pflege von Streuobstwiesen oder die Herstellung von Apfelsaft lernen kann.
Streuobstwiesen können eine nachhaltige Einkommensquelle für die lokale Landwirtschaft sein, vor allem in Form von Direktvermarktung (z.B. frisches Obst, Apfelsaft, Most, Obstbrände). Zudem bieten Streuobstwiesen eine Quelle für regionales Handwerk, da Holz von alten Obstbäumen in der Möbelherstellung oder für Brennholz verwendet wird.
Streuobstwiesen in Oberbayern sind nicht nur eine wunderbare kulturelle Landschaft, sondern auch ein wichtiges ökologisches Element. Sie tragen zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, bieten viele ökologische Vorteile und bieten zudem einen wirtschaftlichen Nutzen für die Region. Um die Wiesen für zukünftige Generationen zu erhalten, ist jedoch eine kontinuierliche Pflege notwendig. Die Kombination aus Tradition, Natur- und Artenschutz sowie regionaler Nutzung macht Streuobstwiesen zu einem wertvollen Bestandteil der bayerischen Kulturlandschaft.